Bericht von Gerhard Messerli Fotos von Kristina Akrman
Mit der RBS und mit dem Bus ging es zuerst einmal bis zum Restaurant Sternen in Bolligen, wo uns alles andere als Wanderwetter erwartete. Es regnete in Strömen und wer sich auf einen Bummel von einer Stunde eingestellt hatte – was beim Berichterstatter der Fall war – sah diesem Vorhaben skeptisch entgegen.
Es kam aber ganz anders. Kristina eröffnete uns nach der Begrüssung, dass wir für die Reise in die Vergangenheit nur einige hundert Meter zu Fuss zurücklegen müssen. Das Ziel, die Ortsstube Bolligen, liege nämlich in Sichtweite, und zwar neben der prächtigen reformierten Kirche von Bolligen. Wir waren alle erleichtert und machten uns auf, um zuerst kurz einen Blick in die Kirche zu werfen und dann die Ortsstube Bolligen anzusteuern.
Unter dem Begriff «Ortsstube» konnte ich mir nicht recht vorstellen, was sie uns bieten werde. Mir wurde dann beim Betreten der Räumlichkeiten rasch klar: es handelt sich um ein Ortsmuseum. Dort wurden wir von Thomas Werner empfangen, dem spiritus rector dieser «Stube». Mit ihm tauchten wir dann während einer guten Stunde ein in die Geschichte aus dieser Gegend. Thomas führte uns kompetent durch die Räumlichkeiten, ausgestattet mit unzähligen Gegenständen aus der Land- und Hauswirtschaft, vom Handwerk, aber auch aus dem Gesellschaftsleben. Es war effektiv eine Reise in die Vergangenheit, bei welcher unter den Teilnehmenden Erinnerungen an die Kindheit auftauchten. Es würde den Rahmen sprengen, dazu ins Detail zu gehen. Hier aber doch ein Beispiel: wir waren alle beeindrucmultifunktionalen Küchenherd mit dem Wasserschiff, mehreren Kochstellen und den dazu gehörenden Geräten.
Die Zeit verlief im Fluge und wir verabschiedeten uns von der Ortsstube, dessen Besuch empfohlen werden kann. Unter der Führung von Kristina und Ursula führte uns der Weg wieder an den Ausgangspunkt, nämlich in das Restaurant Sternen. Dort erwartete uns eine heimelige Stube mit einem festlich gedeckten Tisch für das obligate Zvieri mit warmen und kalten Getränken sowie süssen oder salzigen Zutaten.
Wir waren zurück von der Vergangenheit in die Gegenwart. An Gesprächsstoff mangelte es nicht und als sich die Gruppe auflöste, um individuell die Rückfahrt anzutreten, war man sich einig: ein Bummel, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.