Bericht: Elisabeth Vogt, Bilder: Elisabeth Vogt, Christiane Bracher und Myrtha Brügger
Eine muntere Gruppe Grauer Panther bestieg den Zug Richtung Winterthur. Alsbald hiess es umsteigen ins Zügli, das uns nach Schaffhausen brachte. Einige Pantherinnen und Panther kannten diese Strecke bereits, und bei Neuhausen drängten alle auf die richtige Seite des Zuges, um einen Blick auf den Rheinfall zu erhaschen. Dieser Rheinfall ist sehr eindrücklich. Pia erklärte uns, dass über eine Breite von 150 Metern gewaltige Wassermassen über die Felsen hinunterstürzen und es sich somit um den grössten Wasserfall Europas handelt.
In Schaffhausen angekommen, begrüsste uns Pia herzlich und lud uns ein, diese, um das Jahr 1000 entstandene Stadt zu erkunden.
Die Herkunft des Stadtnamens ist unklar. Eine der vielen möglichen Deutungen ist „bei den Schafställen” (12. Jahrhundert) oder der Widder als Prägung auf alten Münzen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt am 1. April 1944 durch einen Navigationsfehler Ziel eines Luftangriffs einer Bomberstaffel der US Army. Dabei kamen 40 Menschen ums Leben, 271 Personen wurden zum Teil schwer verletzt und 465 Menschen wurden obdachlos. Die Verstorbenen ruhen auf dem Waldfriedhof Schaffhausen.
Munot – das Wahrzeichen von Schaffhausen.
Die Festung Munot wurde im 16. Jahrhundert von den Schaffhauser Bürgern in Fronarbeit erbaut und thront über der Altstadt.
Seit 1589 bis heute läutet die Munotwächterin jeden Abend um 21:00 Uhr während 5 Min. (ca. 150 mal von Hand am Glockenseil) das bekannte Munotglöcklein.
Drachen und Erker
Überall an den Erkern findet man Drachen, somit ist Schaffhausen auch die Stadt der Drachen. Die Drachen bringen Glück, verdrängen böse Geister und Zorn und leiten zudem das Wasser von den Erkern ab.
Die prachtvollen Erker, von denen die ältesten aus dem ausgehenden Mittelalter stammen und der jüngste, der Millenniumserker, aus unserer Zeit, begegnen uns auf Schritt und Tritt.
Brunnen
Zu jedem Brunnen gibt es eine eigene Geschichte, beispielsweise zum Mohrenbrunnen. Er ist benannt nach dem als Mohr dargestellten Kaspar, dem jüngsten der Heiligen Drei Könige. Im Volksmund wird er liebevoll „de Mohrejoggeli” genannt.
Die Zeit vergeht wie im Flug und schon wartet das Mittagessen im La Piazza auf uns.
Nach dem Essen und Trinken bleibt uns noch Zeit für weitere Erkundungen: den Klostergarten mit seinen Kräuter- und Heilpflanzen, die prachtvollen Hausfassaden, die noch erhaltenen Türme und den Blick auf den Munot-Turm mit seinem Glöcklein.
Es gäbe noch so vieles zu entdecken, aber unser Zug wartet nicht. Mit vielen interessanten und grossartigen Eindrücken treten wir die Heimreise an.
Danke, liebe Pia, für das Entführen in diese wunderschöne Stadt nördlich des Rheins, für das Gluschtigmachen nach mehr und für das Teilen deiner Recherchen.