Die Gallier zu Besuch bei den Grauen Panthern Bern

Züsi begrüsst ihre 25 Gäste im Domizil Mon‑Bijou und stellt den heutigen Referenten mit dem Thema „Asterix – vergleichbar und unvergleichlich“ vor.

Bericht: Daniel Megert
Fotos: Züsi Widmer, Daniel Megert
Fotomontage: Christane Bracher
aus urheberrechtlichen Gründen keine weiteren Fotos

Züsi begrüsst ihre 25 Gäste im Domizil Mon‑Bijou ungewöhnlich elegant auf Französisch und stellt in souveräner Manier den heutigen Referenten, unseren Mit‑Panther Markus Weibel, mit dem Thema „Asterix – vergleichbar und unvergleichlich“ vor.

Markus, ehemaliger Gymnasiallehrer an der Lebermatte, ist nicht nur Fachmann, sondern auch leidenschaftlicher Fan der legendären Comic‑Helden Asterix und Obelix. In seinem Vortrag beleuchtet er, wie diese beiden Figuren zu kulturellen Botschaftern Frankreichs geworden sind.

Asterix und Obelix – mehr als blosse Unterhaltung

Die beiden Gallier sind weit mehr als reine Spass-Comics: Sie verbinden Humor mit historischer Bildung und prägen sowohl die französische Identität als auch die internationale Pop‑Kultur nachhaltig. Ihr Einfluss erstreckt sich über Literatur, Tourismus und sogar sprachliche Innovationen.

Entstanden sind die Abenteuer Ende der 1950er‑Jahre durch das Duo René Goscinny (Autor) und Albert Uderzo (Zeichner). 1959 erschienen sie erstmals in Pilote und seitdem hat sich die Serie zu einer Kultmarke entwickelt.

Der Kern der Geschichten

Mit witzigen Dialogen und cleveren historischen Anspielungen schildern die Bände das kleine gallische Dorf, das den unerschütterlichen Widerstandsgeist und den Gemeinschaftssinn gegen die römische Besatzung verkörpert.

  • Asterix – klein, scharfsinnig, strategisch
  • Obelix – gross, stark, gutherzig

Weitere zentrale Figuren sind Majestix (Dorfchef), Miraculix (der Druide mit dem Zaubertrank) und Troubadix (der Barde).

Weltweite Wirkung

Asterix und Obelix gelten heute als Ikonen der französischen Comic‑Kultur und besitzen eine riesige, globale Fangemeinde. Ein bemerkenswerter Erfolg war Asterix in Helvetien (1970), der zahlreiche Reisende dazu inspirierte, die Schweiz zu besuchen.

Die sprachlichen Feinheiten und Wortspiele stellen Übersetzer vor besondere Herausforderungen. Die deutschen Fassungen benötigen kreative Anpassungen, um den ursprünglichen Humor zu bewahren. So schrieb die NZZ am Sonntag im Oktober 2023 über den damals neu erschienenen Band: „Der Autor Fabcaro balanciert gekonnt zwischen bewährten Motiven und dem Zeitgeist – unter den Römern grassiert die Wokeness.“

Ein kurioses Detail

Interessanterweise gilt Julius Cäsar bereits in der Antike als einer der ersten Meister der „Fake News“, weil er behauptete, die Vorfahren der Schweizer hätten Menschenfleisch gegessen – ein Beispiel für die satirische Schärfe der Serie.

Heute gibt es bereits 40 veröffentlichte Ausgaben, die 41. befindet sich in Arbeit. Die Bände wurden in 26 Sprachen übersetzt und haben weltweit rund 8 Millionen Exemplare verkauft.

Markus wirbt abschliessend zu einem Besuch der grossen Originalausstellung im Schloss Saint‑Maurice, die noch bis zum 16. November geöffnet ist. Er selbst besitzt sämtliche Ausgaben und nutzte sie bereits erfolgreich im Unterricht, um seine Schülerinnen und Schüler für Geschichte und Sprachwitz zu begeistern.

Mein besonderer Dank, uns einen tieferen Einblick in das Thema zu ermöglichen und der perfekten Organisation an Züsi, und natürlich für Markus – dem grössten Fan dieser grossartigen Comic-Serie. Seine Leidenschaft und sein uns vermitteltes Wissen ermöglichen uns, jede Auseinandersetzung mit den Asterix-Bänden zu einer intensiven, lohnenden Studie.

Noch einmal: Meine Bewunderung und mein herzliches Dankeschön an Markus!
Daniel

Grafische Edition Foto: Daniel Megert
Grafische Edition Foto: Daniel Megert
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