Bericht von Jean-Pierre Guenter
Im frühen Nachmittag fuhren 15 Frauen und 2 Männer nach Oey-Diemtigen. Nach der Begrüssung – ohne Startkaffee – ging es los. Dorothea wies noch auf das Schloss Wimmis hin, das man vom Bahnhof Oey aus sehen könne! War das wirklich das Schloss??
Dem Titel entsprechend gingen wir auf gemütlichem Wanderweg rechts der Simme bis Burgfelden, dann noch ein Stück weiter Richtung Wimmis und via einer Schlaufe ein Stück zurück. Unerwartet galt es, eine brenzlige Situation mit einem Pferd zu meistern… Bei «Ryter Holzverwertung» überquerten wir die Simme. Drüben entschied sich Dorothea für einen Weg etwas vom Ufer entfernt. Auf die Frage nach dem Grund meinte sie, der Uferweg sei dort etwas romantisch. Romantisch? – ja, etwas steinig und wurzelig! Diese Interpretation fehlt noch im Duden. Bald befanden wir uns aber erneut am Simmeufer und wanderten zurück, um schliesslich über eine kleine, aber schaukelnde Hängebrücke wieder Oey zu erreichen.
Am Ziel angekommen traten wir in den Sternen, und alle setzten sich an einen der drei reservierten Tische. Und dann begann die Kurzweil! Dorothea hatte vergessen, vorgängig die «Tischordnung» zu erklären. Bei der Anmeldung musste der Menüwunsch fürs Zvieri angegeben werden, Früchtekuchen oder Käse. Da es sich beim Käse um eine grosse Platte handelte, sollten alle Käse-BestellerInnen an einen Tisch sitzen. Nach einiger Zeit und unter einigem Murren gelang es, den Käse-Tisch zu bestimmen und alle Käse-LiebhaberInnen dahin zu platzieren.
Nächstes Problem: Die Käse-Leute benötigten aus unerfindlichen Gründen nur ein Messer, die Früchtekuchen-BestellerInnen dagegen ein Messer und eine Gabel. Die vorbereiteten Gedecke waren wirr verteilt. Einige Pantherinnen amüsierten sich köstlich über das geschäftige, leicht nervöse, Treiben. Leute, die den Grundsatz «Humor ist, wenn man trotzdem lacht» verinnerlicht haben, sind eine Wohltat. Nach der Lösung des Gedeckproblems stürzten sich die Besetzer des Käsetisches auf die bereits eingetroffene Käseplatte. Ziemlich lange allerdings fehlten Brot und Getränke. Trotzdem wurde es etwas ruhiger. Ganz still wurde es, als die Zwetschgenkuchen ankamen…
Hier folgt des Schreibers persönliche Meinung: Ich hoffe, der Käse war besser als mein Kuchen. Ich zählte auf meinem Stück ganze fünf Zwetschgenhälften und der zähe Teigboden löste sich in Schichten. Wahrlich weder optisch noch kulinarisch ein Genuss. Die Kellnerin konnte einem allerdings leidtun. Sie war sehr freundlich, aber mausallein, und sie musste ausser unserer «Horde» noch ungefähr gleichviele andere Gäste bedienen.
Im feudalen MOB-Express konnten wir uns von diesem Zvieri-Chaos erholen und nach Bern zurückfahren. Danke für die erlebnisreich-gemütliche Wanderung, Dorothea und Jean-Jacques. Übrigens: Es regnete – entgegen den Prognosen – nur am Schluss der Wanderung leicht.