Bericht:
Trudi Kummer

Fotos:
Yolande Burnod

Zwei Werke für mehr Wohlbefinden

Unter dem Motto „Den Lebensalltag geniessen“ hat unsere Arbeitsgruppe Altersgerechte Zukunft verschiedene Gäste eingeladen. Im November referierten Ursula Rauscher und Brigitte Rentsch über das Wohnen in der Gruppe und die Unterstützung von Älteren durch Freiwillige.

 

Gemeinschaftliches Wohnen für Frauen 60+
Zurzeit ist der Gebäudekomplex an der Ecke Zähringerstrasse/Hallerstrasse im Werden, der Schweizerische Gemeinnützige Frauenverein (sgf) schafft hier ein Zentrum mit 30 bezahlbaren Wohneinheiten. Es sind eher kleine Wohnungen, 2 davon rollstuhlgängig, und als Besonderheit 2 Clusterwohnungen für insgesamt 8 Personen, jede Mieterin hat ihr Zimmer und Dusche/WC. Das gemeinschaftliche Kernstück bilden Küche und Wohnraum. Im Mai 2020 soll die Sanierungsphase abgeschlossen werden. Die Referentin Ursula Rauscher wird als Soziokulturelle Animatorin ihr Büro im Haus haben, um zusammen mit den Bewohnerinnen nachbarschaftliches Zusammenleben zu gestalten. Wichtig ist ihr dabei für das Wohlbefinden aller, dass man zwanglos mitmachen, sich aber auch sagen kann: “Ich könnte Hilfe holen, wenn ich sie brauche.“ Partizipation ist ein offenes Angebot, aus dem gemeinsame Aktivitäten entstehen können, so Nutzung der Mehrzweckräume, Gartenaktionen, Nachbarschaftsevents im Quartier…Mitsprache wird erwünscht sein an Wohnsitzungen. Im Haus wird ein Restaurant integriert, in der Nähe gibt es eine Kita. Freiwilliges Engagement ist möglich, nicht nur aus Nächstenliebe, sondern auch um eigene Talente und Erfahrungen einzubringen. Ursula Rauscher sieht schon mögliche Spannungsfelder voraus wie Kulturwandel zwischen alteingesessenen und neuen Mieterinnen, Diskrepanz zwischen initiativen Frauen und solchen, die Rückzug und Ruhe möchten. Sie ist sich bewusst, dass Zusammenleben langen Atem braucht.

 

Verein Etoile – Betreuung mit Freiwilligen
3 Prospekte liegen auf vom Verein Etoile: Das aktuelle Kulturprogramm mit Konzert, Lesung und Film für Senioren. Das anschliessende Beisammensitzen gehört dazu und nach Bedarf
der Fahrdienst. Dem Flyer zum Team Palliative Care entnehmen wir, dass hier nur ausgebildete Freiwillige wirken in Zusammenarbeit mit der Onkologie der Spitex Bern. Zurzeit helfen hier 17 Freiwillige mit zur Begleitung in schweren Krisensituationen und auf der Schwelle zum Sterben. Es gibt Nacht- und Wochenend-Einsätze zur Unterstützung der Angehörigen.
Und nun zum Einsatzgebiet unserer Referentin, Brigitte Rentsch, Koordinatorin Besuchsdienst bei Etoile Bern. Die Kundschaft wird ihr zugewiesen von der SPITEX, die ja insgesamt zum Ziel hat, dass kranke und gebrechliche Menschen jeden Alters möglichst lange zu Hause leben können. Es geht darum, Helligkeit und Freude in die Wohnung einsamer, körperlich oder seelisch kranker Menschen zu bringen. Dabei gilt der Benevol – Standard: Nicht mehr als 6 Stunden pro Woche, wöchentlich oder jede 2. Woche. Es gibt ein Therapiehundeteam mit der Hündin Kiwi. Spazieren und Knuddeln sind beliebt. Eine Ausfahrt an den Thunersee kann Wunder wirken, so auch italienisch kochen und dann zusammen essen. Eine 80-jährige Frau besucht eine 90-jährige. Sie liegen auf dem Balkon, schauen in die Wolken und singen ein Liedlein, auch bei der Coiffeuse Haare nachfärben tut gut. Ein junger, leicht behinderter Mann bekommt einen jungen Kameraden zum Billardspielen. Frau Rentsch sagt, es sei wie ein Puzzle, und oft werden ihr die passenden Begleitpersonen zugespielt. Die Frau mit Hund zum Hundefan, die Geschichtenerzählerin zum kleinen Kind. Leider gebe es oft Wartezeiten; denn die Nachfrage ist gross und die Freiwilligen sind knapp…

Wir danken den beiden Referentinnen herzlich. Möge weiterhin ein guter Stern über ihren Projekten stehen.

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