Bericht von Trudi Kummer

Fotos von Margrit Berger

Yvonand – Tour St. Martin: mehr als alle Versprechen gehalten

Am Montag bei der Anmeldung vernehmen wir: „Wenn es geht, bräteln wir – und wenn’s regnet, picknicken wir.“ (Hmm…!) Und am Mittwoch beim Startkaffee unterm Vordach konsultiert Sylvia ihren Wetterzauberer und sagt: „Wir bleiben noch 15 Minuten, dann hört es auf zu regnen.“ So ist es. Nun folgt die beste Prophylaxe gegen Meckereien: „S’ het itz de ziemli viel längwylige Asphalt, när geit’s chli stotzig ufe u es chöme es par hööchi Tritte.“ Seltsamerweise stimmt diese Vorwarnung uns versöhnlich gefügig und wir nehmen es wie’s kommt: Unter dem Autobahnviadukt durch, dem Bach nach, durch viel Grün von Wald und Feld, an den gwundrigen Alpacas vorbei, echli stotzig ufe, wo auch Plaudern und Necken verstummen. Und da auf der kleinen Hochebene: Die 2 von Ruedi versprochenen Gämsen am Grasen! Wegrennen oder bleiben? Sie warten, bis alle 11 Wandersleute oben sind, und verziehen sich gemächlich. Sylvia erzählt uns, dass es schon zur Bronzezeit in Grotten der Sandsteinwände Siedler gegeben habe, und schildert in Kurzform die Geschichte des 22 m hohen Wehrturms und der Mauer vor uns, Zeugen einer Burg aus dem 13. Jahrhundert mit Marktflecken und Kirche. Einer der Lehnherren soll mit einem französischen Ritter gewettet haben, in seinen Burggraben passe am meisten Heu. Schliesslich sei ja der Platz weitgehend umfriedet durch die Canyons der Bäche Flonzel und Vaux. Unser Leiterpaar schickt uns auf den Turm und feuert an unter dem Grillrost. Die Wendeltreppe mit Gittertritten und der eisernen Umschalung fügt sich schön in den eckigen Turm und unsere Schritte erzeugen geheimnisvolle Echogeräusche. Oben auch kein blauer Himmel, doch eine weite Aussicht auf See, Felder, Hügel, Wald. Und unten ein prasselndes Feuer! Wie wir nun so gemütlich am langen Tisch im Freien sitzen, spürt man die Ruhe und das Feierliche dieses besonderen Platzes. Dazu kommt unsere Dankbarkeit, dass es nicht regnet. Beim Weiterwandern erleben wir den „Burggraben“, eben die Steilwände und den Ruisseau de Vaux ganz nah auf der mittelalterlichen Brücke. Ein Abstecher in die kleine Ovalkirche von Chêne-Pâquier (1667) gibt uns nochmals einen schlichten friedlichen Moment, bevor wir bald abwärts wandern – mit Blick auf See und Jura – und wieder Yvonand zustreben. Im Zug durch Waadt- und Fribourgerland haben wir Musse, hinaus- und zurückzuschauen, den schönen Wandertag zu loben und Sylvia und Ruedi von Herzen dafür zu danken.

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