Bericht: Sylvia Den

Fotos: Daniel Megert, Ester Ullmann, Arnold Diemi

Sentier de la Truite: St. Prex – Morges mit Tulpenschau

«Vorsichtig formuliert, geht es ab jetzt tendenziell abwärts»

Nach einem tristen Regentag und unsicherem Wetterbericht herrscht heute «grand beau». Am Treffpunkt empfängt uns Arnold gut gelaunt als unübersehbarer Leuchtturm mit neon-oranger Mütze. Er entführt uns in die Gegend von Morges am Lac Léman, eine Gegend, die ihm wohlbekannt und besonders lieb ist. Daniel als Co-Leiter steigt in Freiburg zu. Auf der Fahrt in Richtung Genfersee sitzen alle Kennerinnen der Strecke auf der linken Zugseite, um die magische Aussicht nach dem Tunnel von Chexbres nicht zu verpassen. Der Blick auf die zauberhaften Weinberge – ein UNESCO-Weltkulturerbe – entlockt sogar den abgebrühtesten PantherInnen bewundernde Ahs und Ohs.

Café und Croissants au beurre geniessen wir in St. Prex. Das mittelalterliche Dorf entpuppt sich als Juwel. Entlang der Hauptgasse gibt es viele Zeugen der Vergangenheit wie prächtige Brunnen, aufwändig gestalteten Wasserspeier in Form von Drachen und anderen Ungeheuern und kunstvolle schmiedeeiserne Schilder. Einige bestaunen die Kunstwerke aus Schokolade in der lokalen Chocolaterie. In der Auslage gibt es sogar Schoko-Handtaschen. Ein Schleckermaul bekommt als Überraschung ein «Pain au chocolat» zugesteckt und geniesst jeden Bissen.

Nach einer knappen Stunde Steigung haben wir den Forellenpfad erreicht, ein Lehrpfad über das Leben der Forellen, über die Fischerei und über frühere Seestädte. Auf die Frage, ob es noch lange aufwärts gehe meint Arnold verschmitzt: «Vorsichtig formuliert, geht es ab jetzt tendenziell abwärts.» Was das bedeutet, merken wir bald: Im Naturschutzgebiet wandern, über einen mäandrierenden Waldweg – mehrmals tüchtig auf- und dann wieder abwärts. Der abwechslungsreiche Pfad führt uns über Brücken und Tunnel. Wir 22 PantherInnen freuen uns über den Frühlingswald mit seinem satten Grün, lauschen den verschiedenen Vogelstimmen, entdecken Jungforellen.

Eine knappe halbe Stunde vor Morges erreichen wir den Lac Léman. Am Ufer sitzend verspeisen wir unsere Picknicks, geniessen die Sonne und schauen in die schier endlose Weite des Sees. Es ist etwas dunstig, so dass wir das andere Ufer nicht klar erkennen können und uns am Meer wähnen. Der Strand ist voll von unzähligen kleinen Muscheln. Wir rätseln, ob es die berüchtigte Quaggamuschel ist, die ursprünglich aus dem Gebiet des Schwarzen Meeres stammt und sich rasant vermehrt. Am Strand riecht es streng nach Fisch. Zwei Skelette von kapitalen Hechten machen uns mächtig Eindruck. Angesichts dieser Riesenviecher hat niemand Lust, im See zu baden. Das Boot eines Berufsfischers liegt gleich neben uns. Ein Kormoran sitzt träge auf einem abgestorbenen Baum. Vielleicht gibt ihm der Fischer jeweils etwas von seinem Fang ab.

Wir spazieren weiter, durch den Port du Plaisance zum Château de Morges. Im Parc de l’Indépendance, mitten im Tulpenfest, endet der offizielle Teil der Wanderung. Unglaubliche 120 000 Tulpen in allen Formen und Farben gibt es hier zu sehen. Es ist eine Pracht!

Arnold gibt uns Zeit zur freien Verfügung. Die einen steuern den nächsten Glacestand an, andere fotografieren, was die Linse hergibt, einige ergattern einen Platz in einer Beiz und erfrischen sich mit einem Glas Rosé, bevor sie auf der Heimreise im Zug diesen wunderschönen Tag noch einmal Revue passieren lassen. Danke Arnold und Daniel für dieses tolle Erlebnis.

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