Bericht: Eva Holl und Gerhard Messerli

Fotos: Ursula Hürzeler

Gut altern – Das ist unser Ziel!

Was brauche ich, damit ich gut alt werden kann? Und was brauchst du? Das Projekt BELIA der Arbeitsgruppe Altersgerechte Zukunft (AGZ) will das genauer wissen und uns Seniorinnen und Senioren dafür einen Faktencheck anbieten.

Im Sprung Nr. 75 haben wir euch das Projekt der AGZ zu den Bedürfnissen, Wünschen und Anliegen von uns Seniorinnen und Senioren vorgestellt. Das Projekt BELIA (Abkürzung von Bedürfnisse und Lebensqualität im Alter) kann nun umgesetzt werden: Gesundheitsförderung Schweiz ist überzeugt vom Nutzen des Projekts für das Wohlbefinden älterer Menschen und für deren Gesundheit und hat uns die notwendige Finanzierung dafür zugesagt! Wie wir geht die Stiftung davon aus, dass die Klärung der persönlichen Bedürfnisse und der vereinfachte Zugang zu geeigneter Unterstützung einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, dass ein gutes Altern möglich ist.

Was ist geplant und mit welchem Ziel?

BELIA ist inzwischen gestartet und dauert bis Ende 2023. Als Erstes wird nun die von der AGZ erarbeitete Bedürfnis-Checkliste in ein Online-Tool für uns Seniorinnen und Senioren überführt. Dieses Online-Angebot soll uns helfen, uns klar zu werden über unsere Wünsche und Anliegen, auch jene, die uns vielleicht im Alltag nicht immer bewusst sind. In Zukunft soll das Tool mithilfe der passenden Links auch Hinweise dazu geben, wie man die gewählten Bedürfnisse erfüllen kann. Dazu ein einfaches Beispiel: Ruth braucht Hilfe bei der Fortbewegung (z. B. Rollator oder Rollstuhl). Ihr wird nun, wenn sie in der Region Bern wohnt, angezeigt, dass sie sich an die Hilfsmittelstelle in Bern (mit Adresse, Tel. Nr. Erreichbarkeit, Website) wenden kann.

Ein weiteres Projektziel ist es, den Anbietern von Dienstleistungen für ältere Menschen – also Gemeinden, Kantone, Organisationen wie Pro Senectute oder Graue Panther, usw. – wertvolle Informationen zu liefern. Auf der Grundlage der gesammelten und anonymisierten Daten können diese anschliessend ihre Angebote für ältere Menschen verbessern oder ausbauen. Es könnte also beispielsweise sein, dass auch die Grauen Panther ihr Programm anpassen, wenn die Auswertung der gesammelten Daten ergibt, dass viele NutzerINNEN (im GPB-Einzugsgebiet) ein bestimmtes Bedürfnis im Aufgabenbereich der GP haben.

Im Rahmen des Projekts werden die Daten für die Auswertung bis und mit Februar 2023 erfasst. Anschliessend werden die Erfahrungen genutzt, um das Tool zu verbessern. Vorgesehen ist, dass dieses längerfristig verfügbar bleibt und Nutzerinnen und Nutzer jederzeit auf ihre erfassten Angaben zugreifen und diese nach Bedarf anpassen können.

Das weitere Vorgehen:

Derzeit sind wir daran, den erarbeiteten Bedürfnis-Katalog in ein ansprechendes und einfach zu benutzendes online-Tool umzugestalten. Nach den Testphasen soll dieses etwa ab Juni 2022 verfügbar sein. Im Frühsommer werden interessierte VermittlerINNEN in Workshops in die Nutzung des Tools eingeführt. Sie werden danach ältere Menschen zum Mitmachen motivieren und beraten. Ab diesem Sommer kann somit jeder von uns seinen persönlichen Bedürfnis-Check im Internet machen.

Wer beteiligt sich an BELIA?

An der Umsetzung von BELIA beteiligen sich, neben den Grauen Panthern, der Bündner Kantonalverband der Seniorinnen und Senioren, Gesundheitsförderung Graubünden, Zwäg ins Alter von Pro Senectute Kt. Bern, Pro Senior Bern sowie der Lindenhof in Oftringen.

Zentrale Aufgaben bei der Umsetzung übernimmt die Arbeitsgruppe Altersgerechte Zukunft (AGZ), die sich ja bereits ausgiebig mit den Anliegen von älteren Menschen auseinandergesetzt und daraus den Bedürfnis-Katalog entwickelt hat. Die AGZ unterstützt das Projektteam (zusammengesetzt aus Mitgliedern der AGZ) bei der Realisierung des Projekts: so etwa beim Testen des Umfrage-Tools und der Anwerbung und Unterstützung von Nutzerinnen und Nutzern in der Region Bern.

Damit unser Projekt ein Erfolg wird, brauchen wir aber vor allem euch! Als Nutzerin oder Nutzer, die selbst den Online-Faktencheck machen, aber auch als Motivatoren für andere. Je grösser die Zahl der SeniorINNEN, welche den Bedürfnis-Check im zweiten Halbjahr 2022 machen, desto präziser wird das Bild, das Gemeinden und weitere Anbieter von unseren Bedürfnissen erhalten. Deshalb macht alle euren persönlichen Online-Check und lernt eure tatsächlichen Anliegen und Wünsche kennen und animiert Kolleginnen und Kollegen (auch Nichtmitglieder) dasselbe zu tun!

Im Sommer werden wir euch in einem dem Sprung beigelegten Flyer nähere Angaben zum Bedürfnis-Tool und zu unserem Vorgehen machen können.

Ausserdem halten wir euch via Website der Grauen Panther Bern und einer Information per E-Mail zum Stand des Projekts auf dem Laufenden.

Dieses Innovationsprojekt wird unterstützt von Gesundheitsförderung Schweiz und dem Gesundheitsamt Graubünden.

Die Arbeitsgruppe Altersgerechte Zukunft(AGZ), die unter der Leitung von Bertino Somaini (oben links) die Grundlagen für das Projekt Belia ausgearbeitet hat. Ausserdem: Ursula Hürzeler, Ruedi Signer, Eva Holl, Ruedi Fetzer, Jürg E. Bartlome, Therese Stutz Steiger, Yolande Burnod und Gerhard Messerli.

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