Winterwanderwoche Saas Almagell 9. – 13. März 2025

Saas-Almagell heisst unser Ziel! Dort verbringen 20 erwartungsfreudige PantherInnen fünf frohe Winterwandertage.

Bericht von Margrit Berger und Sylvia Den
Fotos von Margrit Berger

Das Saastal, ein Seitental des Rhonetals, war einst ein Gletschertal, dessen Gletschermasse durch das Waadtland bis zum Jura reichte.
Schon am ersten Tag geht’s los, noch bevor wir das Hotel erreichen. Geplant sind Wanderungen für 3*- und 1*-Wanderer sowie für Bummler. Also stärken wir uns während der Tunnelfahrt Kandersteg-Visp mit den mitgebrachten Sandwiches. Per Extra-Postkurs fahren wir durch das enge Saastal nach Saas-Balen, resp. Saas Grund zum jeweiligen Wanderstart. Der abwechslungsreiche Talwanderweg entlang der Saaser Vispa folgt grösstenteils der Langlaufloipe. Schillernde Eiszapfen hängen wie Orgelpfeifen an den Felsen, unter den Sohlen knirscht der Schnee, der Weg ist ab und zu rötlich gefärbt durch die Nadeln der vielen Lärchen. Gegen den Wind kämpfend, erblicken wir talaufwärts die ersten imposanten Gipfel. Die rauschende Saaser Vispa scheint unsere Schritte zu beschleunigen. Aus der Ferne grüssen das majestätische Almagellerhorn und die Dächer von Saas-Almagell.
Im Hotel Kristall Saphir fühlen sich alle willkommen und wohl. Die Zimmer sind top ausgestattet, Sportfreaks stehen Fitnesseinrichtungen zur Verfügung, zwei Whirlpools verheissen Entspannung. Besonders erwähnenswert: das freundliche Personal und die sehr gute Küche, die Augen und Gaumen erfreut!
Nach einem offerierten Apéro stellt uns das Organisationsteam – Sylvia, Ruedi und Krystyna – das Wanderprogramm für die kommenden Tage vor, das je nach Wetterlage angepasst wird. Und wie es sich herausstellt, können wir uns als echte Glückspilze bezeichnen; jeder Tag wird schöner als die Vorhersage!
Für die 2*-Wanderer heisst es am Montag Sonnenweg Hannig! Die neue Gondelbahn bringt uns von Saas Fee auf den Hannig, auf 2330 müM. Sonne? Es ist grau-verhangen, windig und kalt. Also rasche Rettung ins wärmende Restaurant! Der Tag ist noch jung, alles kann besser werden… Fotografisch starten wir mit einem Gruppenbild, und die bunte Winterkleidung setzt farbige Akzente ins Grau. Der breite Wanderweg schlängelt sich durch offenes Gelände und lichte Lärchenwälder talwärts. Und oh Wunder, die Sonne bricht durch den Schleier und zwischen den Wolken zeigen sich Allalin und Alphubel in voller Pracht! Ein verdienter Abschlusstrunk auf einer sonnigen Terrasse in Saas Fee krönt diesen gelungenen Wandertag.
Der nassen Nacht folgt ein strahlender Sonnentag. Alle PantherInnen besuchen die Kapelle in Zermeiggern. Sie erinnert an die Tragödie von Mattmark, als beim Bau Erdstaudammes ein Teil des Allalingletschers abbrach und zahlreiche Bauarbeiter in der Baubaracke verschüttete.
Dann geht’s erneut in die Höhe! Mit einem nostalgischen Sessellift oder auf sonnendurchflutetem Wanderweg erreichen alle das einladende Restaurant Alpina im schmucken Weiler Furggstalden. Leckere einheimische Speisen und angeregte Gespräche bereichern die gute Stimmung – die Zeit verfliegt wie immer viel zu schnell…
Am Abend steht Linedance auf dem Programm. Frau Breuer, die Hoteliere ist begeisterte Linedancerin. Sie organisiert im Hotel regelmässig Linedance-Wochen und unterrichtet selber. Unter ihrer Leitung kommen auch bei uns Panthern etliche Tanztalente zum Vorschein, die sich zur Musik geschmeidig und stilsicher bewegen. So toll!
Am Mittwoch folgen die 2-Wanderer in Saas Fee den Spuren des während der Nazizeit in die Schweiz emigrierten deutschen Dichters Carl Zuckmayer. «Dann biegt man, schon auf der Höhe der Ortschaft, um eine Felsenecke und steht plötzlich vor einem Anblick, wie er mir nie und nirgends begegnet ist. Man steht am Ende der Welt und zugleich an ihrem Ursprung, an ihrem Anbeginn und in ihrer Mitte.» – Mit diesen Worten beschrieb Zuckmayer einst die majestätische Mischabelgruppe mit ihren Viertausendern. Heute ist von der ganzen Pracht allerdings nicht viel zu sehen. Mit viel Fantasie können wir die Umrisse von Täschhorn und Dom im Nebel erkennen. Der «Zuckmayerweg» ist aber attraktiv, und der Aufenthalt im Restaurant «Alpenblick» mit seinen feinen Backwaren und der liebevoll eingerichteten Gaststube ist ein Genuss. Die 1*-Wanderer wandern in der Zwischenzeit von Saas Balen nach Saas Grund. Die Spezialitäten vom Vortag des lokalen Bäckerei-Cafés schmecken indes nicht jedem Gaumen.
Bei eisigem Wind führt uns Annabelle, die Tochter der Hoteliersfamilie am Abend durch das Dorf. Wir lernen einiges über die Lebensbedingungen in diesem einst so abgeschiedenen Bergtal. Mit Annabelle besuchen wir die drei alten Dorfteile mit ihren von der Sonne schwarz gefärbten Holzhäusern. In einem Stall hören wir Schafe blöken. Die Schäferei hat im Saastal mit ihren Saaser Mutten einen grossen Stellenwert. Grosse, wenn auch tragische Bekanntheit, erlangten die Saaser Mutten als 2014 auf der Alp 103 Tiere (damals rund ein Viertel des Bestandes) gestohlen wurden. Mit grossem Aufwand wird versucht, den Bestand dieser seltenen Rasse wieder zu erhöhen.
Bereits ist Donnerstag. Das heisst: Koffer packen und die Heimreise antreten. Doch bevor wir das Saastal verlassen, machen wir noch einen letzten Ausflug in die Höhe. Mit der Gondelbahn fahren wir zum Abschlussessen auf den Kreuzboden, von wo aus wir einen prächtigen Ausblick haben.
Schön war’s. Alle, die mitgekommen sind, haben zum guten Gelingen und zur super Stimmung beigetragen. Wir, das Leiterteam Krystyna, Ruedi und Sylvia, freuen uns bereits auf die nächste Wanderwoche. Diese findet statt in Bad Zurzach vom 8. – 12. September 2025. Bisch derby?

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