Mit Sylvia & Ruedi durch die Twannschlucht

Bericht von Jeannette König
Fotos von Arnold Diemi und Margrit Berger

Sechs wanderfreudige Graue Panther haben sich Sylvia und Ruedi bei ihrer monatlichen Montagswanderung am 7. Oktober 2024 angeschlossen. Inmitten von Sekretären der Gewerkschaft Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen SMUV steigt das Grüppchen aus dem Funiculaire in Magglingen. Sogar zur SMUV-Tagung waren sie von den tatkräftig wirkenden Sekretären eingeladen worden, verfolgen aber unbeirrt ihren Plan, um 14.00 Uhr in Twann anzukommen. Kurz durchbricht die Sonne den Nebel um ihre Anwesenheit zu signalisieren und das Hervornehmen der Sonnenbrille nicht als überflüssig abzutun.

Im sympathischen Kaffee der eidgenössischen Hochschule für Sport, mit grosszügigen Räumen, in denen die zukünftigen Sporthoffnungen der Schweiz sich nicht anders bewegen, als die Grauen Panther, nämlich aufgestellt und unternehmenslustig, geniesst das Grüppchen mit Blick auf das Nebelmeer den Startkaffee, Gebäck und leckere Brötchen.

«Es darf nicht wahr sein, gleich nach dem Kaffee den steilen Weg hoch die 100 Meter Aufstieg bewältigen!» Glück gehabt, der Wanderweg verläuft dem Magglingerberg entlang. Heute ein nebelverschleierter Zauberwald, den die durchscheinende Sonne in mystisches Licht taucht. Nebelgeister, die erstaunlicherweise Panthern ähneln, tauchen auf und verschwinden. Ein Geist sucht Pilze, nicht zum Essen, sondern zum Fotografieren. Fliegenpilze sind die Favoriten. Es gibt aber keine Fliegenpilze. Später dann nach dem Waldweg über das Plateau mit den Wiesen eine wunderbare Pilz- und Flechtformation am Fusse eines Nussbaumes, die jedes Kunstobjekt übertrifft. Rechterhand am Horizont der Chasseral mit dem Sendeturm. Kühe als Fotosujet, was dann Kühe mit Panthern ergibt.

Während der Mittagspause beim Twannberg Camp picknicken und verweilen wir auf sonnengewärmten Holzbänken. Von stolzen Eschen geschützt vor dem Wind.

Kurz nach dem Aufbruch hören wir bereits im Wald das leise Rauschen des Twannbaches. Der Mühleweg, ein nicht ganz leicht begehbarer Steinweg, der in seiner Beschaffenheit wie eine römische Strasse wirkt, fordert unsere volle Aufmerksamkeit, um nicht zu rutschen. Der Twannbach wird wilder, fliesst über türkisfarbene Felsbrocken, über weitere Kaskaden und immer tiefer in die 1892 erschlossene Schlucht hinab. Der Wanderweg, zwar noch mit Steinen durchdrungen, erweist sich hier leichter begehbar und mit Geländern abgesichert. Majestätisch aufragende Felswände, Jahrtausende lang vom Wasser geformt. Kleinere Baumstämme, die Felsen umarmen. Grössere, wie Skulpturen im Wasser liegend oder dieses überbrückend.

Beeindruckt von den Naturgewalten und der Schönheit gelangen wir nach dem Abstieg aus der Schlucht heraus. Vor uns eröffnet sich ein atemberaubender sonniger und südlich anmutender Blick auf das Winzerdorf Twann, auf den blauen Bielersee, die Sankt Petersinsel und in der Ferne die schneebedeckten Alpen hin. 

Nach dem Entrichten des Wegzolls von zwei Franken für den Unterhalt des Gemeindeweges, gelangen wir über Treppen und Gässchen hinunter an den See zur Schifflände. Chasseral, das Kursschiff, bringt uns zurück nach Biel.

Eine wunderbare, aufgestellte Herbst-Wanderung. Danke Sylvia und Ruedi.

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