Bericht von Daniel Megert
Bilder von Züsi Widmer
«Das Alter kommt von selber, die Weisheit nicht.» – Jeremias Gotthelf
Dieses Zitat unterstreicht, dass das Älterwerden ein natürlicher Prozess ist, während Weisheit durch Lebenserfahrung und Reflexion erworben wird.
Züsi organisierte eine Lesung von Fritz von Gunten über das Wirken von Jeremias Gotthelf als Pfarrer und Schriftsteller.
1979 lässt Fritz von Gunten sein Leben als Bankangestellter hinter sich und übernimmt in Burgdorf die Stelle des Emmentaler Verkehrsdirektors. Hier wird er mit grossen Schriftstellernamen wie Jeremias Gotthelf, Simon Gfeller oder Ernst Eggimann konfrontiert und beginnt, Emmentaler Sagen zu sammeln. Dabei ging er nach seinem «Schuhschachtel»-Prinzip vor: «Wenn mir eine neue Sage begegnete, habe ich sie in eine mit ‹Emmentaler Sagen› angeschriebene Schuhschachtel gelegt.»
Nun zu Jeremias Gotthelf.
Seine Werke zeichnen sich durch eine präzise Beobachtungsgabe und eine tiefe moralische sowie zeitlose Grundhaltung aus. Themen wie soziale Gerechtigkeit und das Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne waren ihm wichtig. Seine Werke gelten heute als wichtige Beiträge zur Schweizer Literatur und bieten Einblicke in die sozialen und kulturellen Realitäten seiner Zeit. Seine moralischen Massstäbe können auch heute noch als Vorbild dienen.
«Die Sturheit, mit der der Mensch an seinen Irrtümern festhält, und die Verlogenheit, mit der er sie vor sich selbst und anderen rechtfertigt, sind unendlich.» Dieses Zitat, das besonders aktuelle Themen aufgreift, stammt aus seinem Werk «Uli der Pächter». Es reflektiert Gotthelfs kritischen Blick auf menschliches Verhalten, besonders im Kontext sozialer und moralischer Fehltritte.
Danke, Züsi, für diesen erhellenden Einblick in das unerschöpfliche Schaffen eines «unserer» bedeutenden Berner.