Text von Marie-Louise Opl
Fotos von Marie-Louise Opl und Christine Gugger
Der Berner Künstler Markus Raetz(1941-2020) hatte eine herausragende Stellung in der Schweizer Kunstgeschichte und errang auch international eine gewisse Bedeutung. Die erste grosse Retrospektive seit seinem Tod wurde im Kunstmuseum Bern gezeigt.
21 Pantherinnen und Panther haben die Ausstellung besucht und sind, unter der sehr guten Führung von Anna Bähler, in den Bann, welche seine Werke beim Betrachter auslösen, geraten. Markus Raetz war ein Zauberer der Bewegung. Seine Plastiken und Mobiles verwandeln sich durch veränderte Perspektiven. «Wie verwandelt sich das Objekt?» wurde zu einer spannenden Frage und regte zum Bewegen an, z. B. der aus verbogenem Draht geformte Hase, welcher in einen Spiegel schaut, wo sich ein Mann mit Hut zeigt. Humor, Schalk, Poesie waren in den Werken zu entdecken. Etwa das Bild vom «Niesen» wo man beim Hinschauen den Bilderrahmen sieht, hinter der Glasscheibe die Schnur, die den leeren Rahmen an einem Nagel in der Wand festhält, zu einem Dreieck gespannt. Und schon macht unser Hirn daraus ein Bergbild.
Die einstündige Führung war viel zu schnell vorbei und hinterliess heiter gestimmte Betrachter. Einige hatten das Bedürfnis, nochmals durch die Ausstellung zu gehen und sich auch den zahlreichen Zeichnungen zu widmen, andere schauten sich den Film an, welcher im Kunstmuseum gezeigt wurde, eine kleine Gruppe traf sich noch zu einem Austausch im Restaurant im Ryfflihof.