Bericht von Daniel Megert
Fotos von Daniel Megert, Arnold Diemi
Perfekt organisierte Jurawanderung am 26. Juli in unbekanntem Gebiet für 18 Pantherinnen und Panther.
Jean-Jacques versprach, die Wanderung ohne Regenguss durchführen zu können. Doch Petrus war anderer Meinung.
Diese Wanderung führte uns neugierige Wanderschar in den Solothurner Jura. Ausnahmsweise einmal ohne Startkaffi sind wir in Nunningen, etwa 10 km südöstlich von Laufen im Schwarzbubenland. Woher der Name stammt, ist nicht ganz klar. Als wahrscheinlichste Erklärung gilt heute jedoch eine Herleitung vom Verb schwärzen («schmuggeln»), da den Leuten dieser grenznahen Region Schmuggeltätigkeit nachgesagt wurde.
Nach der Begrüssung durch die beiden Wanderleiter, Jean-Jacques wurde unterstützt von Yolande Burnod, gings durch das Dorf und schon bald über Wiesen in Wälder und hoch zur Burgruine Gilgenberg. Die Burg wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts von den Freiherren von Ramstein erbaut. Anfangs des 19. Jahrhunderts konnte die Burg für Fr. 18 000.- gekauft werden. Sie ging später in den Besitz der Gemeinde Zullwil über.
Eine sehenswerte Ruine mit prächtigem Ausblick aufs Schwarzbubenland.
Weiter gings im Aufstieg, unterbrochen mit kurzminütigen Regenschauern. Arnold bezeichnetet das Wetter als: «es verhält sich wie eine launische Dame, man weiss nie woran Mann ist». Pünktlich auf die Minute erreichen wir das Bergrestaurant Meltingerberg zum Mittagessen. Die Picknick-Fraktion wurde mal wieder verregnet und flüchtete ins trockene Beizeninnere um ein Dessert, den sogenannten Marmorkuchen, zu kosten. Der diente als Ersatz für die vom Wanderleiterpaar gepriesene Schwarzwäldertorte, wahrlich kein Ersatz, musste der Kuchen mit ausgiebigem Wasser-Nachschub heruntergespühlt werden.
Nach ausgiebiger Mittagsrast, auch dank grosser Wildsauwurst, gings im Regenguss weiter hinauf zur Passhöhe und danach moderat bergab zum Kloster Beinwil.
Das Kloster hat eine interessante Geschichte.
Am 4. August 1978 wurde kurz nach 13 Uhr in einem Zimmer des Klostergebäudes ein Brand entdeckt. Die Flammen griffen schnell auf die dem heiligen (Vinzenz von Saragossa) geweihte Kirche über. Fünf reich verzierte geschnitzte Altäre, die Kanzel, viele Statuen und die bemalte Holzdecke verbrannten. Der Turm, die Aussenfassaden und die neue Turmuhr waren nach einer zehnjährigen Renovation eben fertiggestellt worden. Im Klostergebäude wurden das Dach und zum Teil das erste Obergeschoss zerstört. Es wurde danach umfassend restauriert.
Die katholischen Bewohner des Klosters wurden ersetzt durch byzantinische Mönche und eine Nonne.
Diese, nach Jean-Jacques Wissenstand etwa 50jährige, orthodoxe Nonne, wurde von Heinz, welcher sie zu Gesicht bekam, als erheblich jünger eingeschätzt.
Vor Ort sahen wir uns das Kloster und die benachbarte Kirche an. In der Klosterkirche entdeckten wir in der Decke über dem Chor eine funktionierende Uhr. Heinz meinte, da könne man ablesen, wann seine letzte Stunde geschlagen habe.
Wir Wanderpanther, weibliche und männliche, danken Jean-Jacques und Yolande ganz herzlich für die Idee, uns auf diese perfekt organisierte Wanderung ins Schwarzbubenland zu entführen.
Eine schöne, wanderfreundlich-einsame Gegend, welche sich näher zu erforschen absolut lohnt.
Die Heimfahrt über den Passwang hinab nach Balsthal und weiter mit dem Zug via Biel bis Bern, sowie diese coole Tagestour werden uns in bleibender Erinnerung bleiben.