Panther auf dem Weg in den Bergfrühling – ins Naturschutzgebiet nach Flösch.
Bericht Daniel Megert
Fotos: Daniel Megert, Arnold Diemi, Margrit Berger
Ab Bern mit dem Zug bis Thun, dann mit dem Bus bis Beatenberg-Bucht. Mit der Standseil- und Gondelbahn fahren wir hoch bis Beatenberg Vorsass; am Bärgrestaurant Vorsass genehmigen wir uns das obligate Startkafi mit Gipfeli.
Nach der Begrüssung durch Heinz Schweizer, folgen wir dem Wanderweg sanft übers Land (kurz auch mal im Wald) hinauf zur malerischen Lichtung Flösch – mit schönem Blick zum dunstigen EMJ [Eiger Mönch und Frau Jungjoch; [einer Namensgebung meines Sohnes als 5 jähriger].
Einheimische erzählen uns, dass es in der Nacht davor stark geregnet habe. Entsprechend ist der Weg feucht und schwierig.
Weiter über grüne Alpwiesen, durch romantische Heidelandschaft und lichte Tannenwälder… Hier zu wandern beschert unzählige Glücksmomente und einmalige Naturerlebnisse. Nicht selten hörten wir den Kuckuck rufen oder entdeckten einen Adler.
Unterwegs treffen wir einen Wildhüter, mit seinem etwas angegrauten Hund – der ganz gut zu uns grauen Panthern gepasst hätte. Er, der Wildhüter, sagte uns, dass er jetzt 13 000 Schritte gegangen sei und keine einzige Spur eines Wildtieres, Gams, Reh oder Hirsch gesehen habe. Das sei ungewöhnlich und offenbar seien die Wildtiere aus dem Naturschutzgebiet verschwunden. Eine Schande und der «grünen Politik» zu verdanken. Die nachfolgende, zustimmende politische Diskussion ersparen wir uns hier.
Übrigens gibt es einen Goldmedaillengewinner auf dem Niederhorn: Der Weg hier am Niederhorn wurde mit der Goldmedaille für den schönsten Wanderweg der Schweiz ausgezeichnet. Ihr, die ihr uns nicht begleitet habt, könnt euch gar nicht vorstellen, was ihr an Natur und ihrer Schönheit verpasst habt!
Vom Durchgang – mit dem Berner Wanderweg-Abzweig zum Häliloch – wird die Route steiler und schwieriger; nach einer S-Kurve im hier spärlichen Wald, leitet sie erst noch mit bedeutend mehr Anstieg höher zur allmählich sanfteren, offenen, Abschnitten, auf welchen wir dem Mittagsziel zustreben.
Nach unserer Mittagsrast wandern wir erst etwas weiter hoch, auf 1818 Höhenmeter, und dann stetig 800 Meter hinunter zum Endpunkt der Wanderung in Waldegg – für den Einkehrschwung auf der Terrasse – wo wir uns nach kühlendem und erfrischendem Trunk einer weiteren Tradition der Grauen Panther zuwandten.
Ihr alle kennt das: Nach der Wanderung servierte «Whiskey-Susanne» einen edlen schottischen Whiskey in echt vergoldeten Trinkbechern. Ein Ritual, dass über Jahre viele Panther erfreute und vergeisterte. Nun ist Susanne leider nicht mehr in der Lage, lange Wanderungen mit den Grauen Panthern zu unternehmen.
Susanne Zimmermann hatte diese Prozedur des hochprozentigen Abschlusstrunks mit einem edlen schottischen Tropfen, nach glücklich und unfallfrei verlaufener Wanderung, eingeführt.
Dieser Tradition verpflichtet, führen wir im Sinne und Geist von «Whiskey-Susanne» diese Prozedur, jetzt mit nachgefülltem Flachmann und den original vergoldeten Bechern, mit dem edlen Hochprozentigen weiter.
Danke Susanne, für diesen ausgezeichneten, seit Jahren bestehenden Brauch, den wir sehr gerne in Deinem Sinn weiterführen.
Auf dem Heimweg ab Interlaken kontrollierte unsere Fahrausweise eine interessante Dame der SBB. Ihr verdanken wir, dem (Frauen) umwerfenden Charme von Günter geschuldet, Insider Informationen und eine angeregte Diskussion über die Arbeitseinsätze der Schaffnerinnen und Schaffner…
Danke auch an Heinz für diese grossartige Wanderung, in einem Gebiet das unsere Pantherherzen, nicht nur der Anstrengung geschuldet, höher schlagen liess.